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Am 12. Oktober 1492 entdeckte Christoph Kolumbus Amerika, ein Ereignis, das den Lauf der Geschichte für immer veränderte. Obwohl er nicht der erste Mensch war, der den amerikanischen Kontinent betrat – die indigenen Völker lebten dort schon seit Tausenden von Jahren und auch die Wikinger hatten den Kontinent bereits im 11. Jahrhundert erreicht – war Kolumbus derjenige, der die „Neue Welt“ den Europäern näher brachte. Doch war die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus überhaupt beabsichtigt? Wer war Kolumbus, und warum machte er sich überhaupt auf den Weg?

Warum machte sich Kolumbus auf den Weg?

Christoph Kolumbus wurde um das Jahr 1451 in Genua, einer Stadt im heutigen Italien, geboren. In seiner Jugend interessierte er sich sehr für die Seefahrt und das Entdecken neuer Gebiete. Kolumbus war überzeugt von der Theorie, dass man Asien auch über den westlichen Seeweg erreichen könnte, anstatt um das südliche Afrika zu segeln, wie es damals die Portugiesen versuchten. Er war fasziniert von den Berichten über den Reichtum Asiens, insbesondere Indien und China, und glaubte, dass der Westen einen kürzeren und effizienteren Weg dorthin bieten könnte.

Kolumbus wollte also nicht Amerika entdecken, sondern plante, eine neue Route nach Indien zu finden. Er war sich sicher, dass er, wenn er westwärts über den Atlantik segelte, auf die Küsten Ostasiens stoßen würde. Kolumbus unterschätzte jedoch die Größe der Erde und wusste nicht, dass ihm der amerikanische Kontinent im Weg stehen würde.

Wer war Christoph Kolumbus?

Christoph Kolumbus, auf Italienisch Cristoforo Colombo, war der Sohn eines Wollwebers. Er entwickelte früh ein Interesse für die Seefahrt und absolvierte erste Seereisen im Mittelmeer. Kolumbus hatte eine beeindruckende Karriere als Seefahrer hinter sich, bevor er sich an das große Unternehmen wagte, eine westliche Route nach Asien zu finden.

Kolumbus war von starker Willenskraft und einem tiefen Glauben an seine Überzeugungen geprägt. Trotz zahlreicher Rückschläge blieb er hartnäckig. Zunächst versuchte er, den portugiesischen König für seine Pläne zu gewinnen, doch dieser lehnte ab. Anschließend wandte sich Kolumbus an die katholischen Könige von Spanien, Ferdinand II. von Aragón und Isabella I. von Kastilien. Nach einigen Überlegungen und der Überzeugung durch Berater entschieden sich die Monarchen schließlich, Kolumbus zu unterstützen. Dies lag vor allem daran, dass Spanien durch den Handel mit Indien immense Reichtümer erhoffte. So erhielt Kolumbus die notwendigen Schiffe und Mittel für seine Expedition.

Persönliche Daten zu Christoph Kolumbus:

  • Geburtsjahr: um 1451
  • Geburtsort: Genua, Italien
  • Nationalität: Italienisch (Genua)
  • Beruf: Seefahrer und Entdecker
  • Tod: 20. Mai 1506 in Valladolid, Spanien

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Die erste Reise: Kolumbus‘ Weg in die „Neue Welt“

Am 3. August 1492 brach Kolumbus mit drei Schiffen, der Santa María, der Pinta und der Niña, von Spanien aus auf. Nachdem er wochenlang über den Atlantik gesegelt war, erreichte er schließlich am 12. Oktober 1492 eine Insel der heutigen Bahamas, die er San Salvador nannte. Kolumbus glaubte, er sei in Indien angekommen und bezeichnete die Bewohner als „Indios“, also „Indianer“. In Wirklichkeit hatte er jedoch Amerika entdeckt, was zu diesem Zeitpunkt weder ihm noch seinen Begleitern bewusst war.

Kolumbus setzte seine Reise fort und erreichte schließlich die Küsten Kubas und Hispaniolas (das heutige Haiti und die Dominikanische Republik). Überzeugt davon, dass er auf einer vorgelagerten Insel Asiens gelandet war, kehrte er nach Spanien zurück, um von seinen „Entdeckungen“ zu berichten. König Ferdinand und Königin Isabella waren begeistert von Kolumbus‘ Berichten über das neu entdeckte Land, und so folgten weitere Expeditionen.

War die Entdeckung Amerikas beabsichtigt?

Wie bereits erwähnt, hatte Kolumbus nicht vor, einen neuen Kontinent zu entdecken. Sein Ziel war es, eine westliche Route nach Asien zu finden, um von den Reichtümern des asiatischen Handels zu profitieren. Tatsächlich wusste Kolumbus bis zu seinem Tod nicht, dass er einen neuen Kontinent entdeckt hatte. Erst späteren Forschern, wie Amerigo Vespucci, wurde klar, dass Kolumbus nicht in Asien, sondern auf einem völlig neuen Erdteil gelandet war. Aus diesem Grund wurde der Kontinent schließlich „Amerika“ nach Vespucci benannt, und nicht nach Kolumbus.

Andere Entdeckungen und Errungenschaften in der Zeit von Kolumbus

Die Zeit von Kolumbus‘ Entdeckungen fällt in das späte 15. Jahrhundert, eine Ära, die als Übergang vom Mittelalter zur frühen Neuzeit gilt. In dieser Zeit erlebte Europa bedeutende wissenschaftliche und technologische Fortschritte, die als Renaissance bekannt sind. Viele dieser Entwicklungen ebneten den Weg für die Entdeckungsreisen der Seefahrer.

Einige der wichtigsten Errungenschaften und Entdeckungen dieser Zeit:

  • Vasco da Gama: Zeitgleich mit Kolumbus‘ Reisen gelang es dem portugiesischen Seefahrer Vasco da Gama, den Seeweg um das Kap der Guten Hoffnung nach Indien zu entdecken. Dies war ein bedeutender Erfolg für die portugiesische Krone und führte zu einem regen Handel mit Asien.
  • Johannes Gutenberg und der Buchdruck: Im 15. Jahrhundert erfand Johannes Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen Lettern. Diese Erfindung revolutionierte die Verbreitung von Wissen und half dabei, geografische Entdeckungen und wissenschaftliche Erkenntnisse in ganz Europa zu verbreiten.
  • Technologische Fortschritte in der Navigation: Neue Navigationsinstrumente wie der Astrolabium und der Jakobsstab sowie Verbesserungen in der Kartenherstellung ermöglichten es Seefahrern wie Kolumbus, ihre Expeditionen zu unternehmen. Diese technischen Entwicklungen halfen dabei, den Atlantik sicherer zu überqueren und neue Routen zu erkunden.
  • Leonardo da Vinci und die Renaissance: Die Epoche der Renaissance brachte nicht nur neue geografische Entdeckungen, sondern auch bahnbrechende wissenschaftliche und künstlerische Errungenschaften hervor. Leonardo da Vinci war ein herausragendes Beispiel für den Universalgelehrten dieser Zeit, der sowohl in der Kunst als auch in der Wissenschaft revolutionäre Ideen entwickelte.

Die Bedeutung von Kolumbus‘ Entdeckungen

Die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus war ein Wendepunkt in der Weltgeschichte. Obwohl Kolumbus selbst nie begriff, welchen Kontinent er tatsächlich entdeckt hatte, öffneten seine Reisen die Tür für die europäische Kolonisierung der „Neuen Welt“. Dies führte zu enormen Veränderungen in den kommenden Jahrhunderten, sowohl für Europa als auch für die indigenen Völker Amerikas.

Europäische Mächte wie Spanien, Portugal, England und Frankreich begannen, Teile Amerikas zu kolonisieren, was zur Entstehung moderner Nationalstaaten wie den USA, Kanada und zahlreichen lateinamerikanischen Ländern führte.